Heide Stolz, Ohne Titel [aus einer Serie zum Stichwort „Energie“], um 1965-1967

„Die inszenierte Provokation“ – Fotografie von Heide Stolz aus den 60er Jahren, Ausstellung in der Städtischen Galerie Traunstein: 28. Juni bis 28. Juli 2013

Die Fotografien von Heide Stolz (1939-1985) wurden bislang vielfach im Kontext zum malerischen Werk ihres Mannes Uwe Lausen gesehen, der als Pop-Art-Genie der 60er Jahre erst kürzlich in retrospektiven Ausstellungen in Frankfurt (2010), München (2010) und Hamburg (2011) neu entdeckt worden ist.

Die Ausstellung „Die inszenierte Provokation“ mit Schwarzweißfotografien von Heide Stolz widmet ihrem fotografischen Werk eine große Einzelausstellung und offenbart die überragende Qualität und den kraftvollen Einfluss dieser Arbeiten auf die Malerei. Neben sensiblen Porträts, die den Menschen als verletzliches und durch seine Sozialisation beschädigtes Wesen ins Zentrum der Bildaussage rücken, findet sich ein beeindruckender Fundus an Aufnahmen, die in thematischen Gruppen und als Motivserien entstanden sind. Mensch und Gesellschaft stehen dabei im Mittelpunkt und werden dominiert von Gewalt, Unterdrückung, Abhängigkeit und Aggressivität einerseits und Auflehnung und Widerstand andererseits.

Es sind fotografierte Standbilder aus sorgfältig choreografierten und inszenierten Performances, in denen die Provokation als künstlerisches Mittel der Aufklärung ästhetisch radikal eingesetzt ist. Ästhetik und medienkritischer Ansatz heben die Schwarzweißfotografien von Heide Stolz über den Status von Zeitdokumenten hinaus und verleihen ihnen den Rang eines brisanten und hochaktuellen künstlerischen Werkes. Die Fotografin Heide Stolz: eine Entdeckung!

Beitrag zu den Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtagen 2013

Vernissage: DO, 27. Juni 2013, um 19 Uhr
Geführter Rundgang: DI, 16.Juli, um 10 Uhr
Vortrag: MI, 17. Juli, um 20 Uhr,
jeweils in der Städtischen Galerie