Als der Bildhauer und Aktionskünstler Joseph Beuys im
Jahr 1982 in Kassel zur documenta 7 die erste von „7000 Eichen“ pflanzte, war das der Beginn der Umsetzung eines utopisch anmutenden Gesamtkunstwerks von bisher ungekannter Dimension. Entgegen allen Widerständen gegen die „Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ und mit Hilfe zahlreicher Stiftungen, Spenden und Einzelpatenschaften konnte 1987 zur der documenta 8 die letzte Eiche gesetzt werden.

Neben jedem der wachsenden, lebendigen Bäume steht jeweils ein kristalliner, Millionen Jahre alter Basalt als Mineralienspender und stabiler „Wächter“. Im Laufe der Zeit kehren sich die Proportionen um, und der Stein wird von der Eiche überholt und „bewacht“. Die „7000 Eichen“ gelten heute als Inbegrif „Sozialen Plastik“. Mit diesem Begriff erweiterte Beuys die gängigen Kunstformen um ästhetische, ökologische, ökonomische und philosophische Aspekte, vor allem aber um einen sozialen Punkt: die notwendige konstruktive Zusammenarbeit sämtlicher Bürger:innen von Politiker:innen bis zu Anwohner:innen.

Schon im Umfeld des Kasseler Projekts entwarf Joseph Beuys die Vision einer weltumspannenden Pflanzaktion. Heiner Friedrich, Mitbegründer der Dia Art Foundation und Stifter des Museums DASMAXIMUM in Traunreut, war Beuys seit den 1960er Jahren eng verbunden. Dem Kasseler Eichenprojekt verhalf er durch die Finanzierung der dazugehörigen 7000 Basaltstelen durch seine Dia Art Foundation zur Realisierung. Diese setzte das Projekt „7000 Eichen“ mitten in New York fort. Privatleute, Schulen und Firmen schlossen sich an.

Heute erinnern die„ Eichenpflanzungen zu Ehren von Joseph Beuys“ in Kooperation mit der Stiftung DASMAXIMUM in und um Traunreut an einen der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, dem das positive, sinnstiftende – und heilende – Wirken für Gesellschaft und Natur ein wesentliches Anliegen war. „… denn wir wollen die Pflanzaktion ja nie mehr beenden!“ Joseph Beuys