KunstWortKunst: Jurorin Christine Knödler (lks.) und Schulleiter Dr. Robert Anzeneder vom JHG mit Schülern vor Imi Knoebels Arbeit „Fishing Yellow“ von 2008. Foto: Franz Kimmel

Mit großer Aufmerksamkeit und Offenheit begegneten am 15. Oktober gut 50 Zehntklässler:innen aus den acht Gymnasien der Landkreise Traunstein und Altötting der Kunst im Traunreuter Museum DASMAXIMUM. Anlass war der Wettbewerb „KunstWortKunst“ als gemeinsames Projekt der unter der Ägide der Technischen Universität München zum Cluster zusammengeschlossenen Gymnasien Altötting, Burghausen, Ising, Traunstein, Traunreut, Trostberg und als Gast die Schule Schloss Stein.

Dr. Robert Anzeneder, Direktor des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums in Traunreut – das JHG ist Referenzschule des Clusters und damit Koordinator und Ansprechpartner der TU – hatte für das Jahr 2014 die Bedeutung und zentrale Lage des DASMAXIMUM in Traunreut genutzt, um einmal Kunst und Kreatives Schreiben in den Mittelpunkt der außer-schulischen Bildung zu stellen. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen der Cluster-Schulen und Dr. Birgit Löffler vom Museum DASMAXIMUM erarbeitete Oberstufenkoordinatorin Theresia Bauer vom JHG das Konzept für den fächerübergreifenden Wettbewerb.

Bei der Auftaktveranstaltung erwarteten die Teilnehmer:innen 3300 Quadratmeter Ausstellungsfläche mit Hauptwerken der internationalen zeitgenössischen Kunst und eine kleine Einführung in die Geschichte des Museums, das der erste Abiturient der Schule Schloss Stein und Kunstförderer Heiner Friedrich im Jahr 2011 als Stiftung in Traunreut eröffnet hatte. Anschließend gab es eine Anleitung zum kreativen Schreiben durch die Hauptjurorin des Wettbewerbs, Christine Knödler. Mit ihr konnte eine Literatur- und Kunstwissenschaftlerin gewonnen werden, die als Herausgeberin, Rezensentin und Redakteurin eine der führenden Persönlichkeiten im Bereich der Jugendliteratur darstellt. Sie stimmte die Schüler:innen anschaulich und anregend auf das schulisch ungewohnte freie Schreiben ein.
Am Ende des Nachmittages hatten die Jugendlichen nach ausgedehnten Streifzügen durch die Museumshallen „ihr“ Kunstwerk gefunden und arbeiteten konzentriert am Textentwurf. „Ich wollte mir nur ein paar Stichpunkte machen“, so eine Schülerin, „und auf einmal war die Seite schon voll“. Auch ihre Klassenkameradin wusste die ungestörte Begegnung mit einer Skulptur zu schätzen: „Auf den ersten Blick habe ich das Werk gar nicht so als Kunst erkannt, aber nach einer Weile wurde mir klar, dass viel mehr dahinter steckt!“.

Nach der ersten Jurierung der Texte im November, in der unter anderem der Schriftsteller Norbert Niemann mit Fachleuten aus Germanistik, Kunst, Kultur und Presse die Texte unter die Lupe nehmen wird, geht es bis Januar in die Endphase, in der die Preisträger:innen ermittelt und in einer feierlichen Preisverleihung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.