Abb.: Heiner Friedrich (c) Stadt Traunreut, Foto Gastager, R. Winkler

Heiner Friedrich habe „Traunreut auf die Weltkarte der modernen Kunst gesetzt“ und „als Kunstfreund und Museumsstifter einen bedeutenden Beitrag zum Wohl der Allgemeinheit geleistet“, so der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder über das Bundesverdienstkreuz am Bande für den Museumsstifter Friedrich. Söder selbst wollte es nicht bei einer rein bayerischen Ehrung belassen und hatte Friedrich angesichts seiner mittlerweile schon legendären Verdienste um die zeitgenössische Kunst gleich dem Bundespräsidenten zur Auszeichnung vorgeschlagen.

Bereits als junger Galerist überraschte Heiner Friedrich in den 60er Jahren das Münchner Publikum mit damals noch vergleichsweise unbekannten Künstlern wie Gerhart Richter, Andy Warhol, Georg Baselitz und Cy Twombly, die heute zur Weltspitze zählen. Die Geschichte seiner Galerien in München, Köln und New York, vom Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels aufgrund der Bedeutung der Galerie Friedrich als „einer der führenden Avantgardegalerien der westlichen Welt“ 2013 im Doppelband herausgegeben, liest sich wie ein „Who is Who“ der Moderne und ist restlos vergriffen. Dabei umfasst die Galeristentätigkeit nur eine kurze Spanne. Noch intensiver, wirksamer und weit seiner Zeit voraus waren Friedrichs dauerhafte Setzungen zeitgenössischer Kunst vermittels der von ihm in den USA mitbegründeten Dia Art Foundation. Sie unterhält Museen, Stiftungen und Dauerleihgaben weltweit und ermöglichte monumentale Land Art-Projekte wie Walter De Marias „Lightning Field“ in der Wüste New Mexicos und Joseph Beuys‘ „7000 Eichen“ in Kassel.

„Für Bayern bedeutet die 2010 vollzogene Stiftung DASMAXIMUM KunstGegenwart Traunreut und die 2011 erfolgte Museumseröffnung einen Glücksfall“, so der ehemalige Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung Prof. Dr. Klaus Schrenk in seiner Begründung für das Verdienstkreuz. „Denn mit diesem Museum von höchstem internationalem Rang setzt Heiner Friedrich ein weiteres Mal Maßstäbe. Er schafft in Traunreut, dieser jungen, um kulturelle Identität ringenden Industriestadt einen strahlenden Ort für die Kunst.“ Und realisiert auch dort sein wichtigstes Konzept: Künstlerräume zu schaffen, die ohne Event und Vermittlung durch die Kunst selbst in Ruhe und Präsenz erfahren werden können.