Ende Juli jährt sich der Todestag des amerikanischen Künstlers Walter De Maria zum zehnten Mal. Zu diesem Anlass präsentiert DASMAXIMUM am Samstag, den 29. Juli Walter De Marias 20-minütiges Stück „Ocean Music“.

Walter De Maria während eines Fluges in den Mittleren Westen, 1969, Fotograf unbekannt, Courtesy Estate of Walter De Maria archive

De Maria gilt als wichtiger Wegbereiter der Konzeptkunst und der Land Art. Nur wenige wissen, dass er auch ausgebildeter Schlagzeuger war. Mitte der Sechziger Jahre spielte er mit Andy Warhol oder Patty Smith und war Mitglied der „Primitives“, der Vorgängergruppe der legendären Band „Velvet Underground“. Eng befreundet mit Avantgarde-Musikern interessierte sich De Maria nicht nur für die die Erweiterung des Kunstbegriffs, sondern auch die Erneuerung der Musik. Diese Überlegungen führten ihn zunehmend aus dem Atelier in die freie Natur. 1964 entstanden erste Pläne für großformatige Außenarbeiten, etwa in der Mojave Wüste. Zeitgleich entdeckte Walter De Maria das Format der „Field Recordings“, Tonbandaufnahmen von Alltagsgeräuschen, etwa von Wind in den Bergen, Fröschen, Vögeln oder dem Ozean, wie er 1964 in einer Skizze für Musikprojekte notiert. Im Herbst 1964 führte De Maria zum ersten Mal sein Stück „Cricket Music“ auf, in dem sein Schlagzeug-Spiel vom Zirpen der Grillen überlagert wird. Die Natur vereinnahmt die Musik, bricht ein in den Raum der Kunst. Diese Idee setzt De Maria einige Jahre später auch räumlich um: 1968 lässt er die Münchner Galerie von Heiner Friedrich, legendärem Kunstförderer und Stifter des Museums DASMAXIMUM, mit 50 m3 Erde auffüllen, eine Rauminstallation, die als „Munich Earth Room“ Kunstgeschichte schrieb. Im selben Jahr entstand De Marias zweites Musikstück „Ocean Music“, in dem er das Rauschen des Pazifik langsam in jazzige Schlagzeugimprovisation übergehen lässt. 1968 war insgesamt ein entscheidendes Jahr für den Künstler. Er gibt seine Aktivitäten als Musiker auf und konzentriert sich, auch mit Unterstützung von Heiner Friedrich, auf großangelegte Land Art Projekte. Am 29. Juli wird „Ocean Music“ im Raum von Walter De Marias „Equal Aerea Series“ als Sound-Installation zu hören sein. Die meditative Qualität des Musikstücks und die konzentrierte
Atmosphäre der Kreise und Quadrate aus Edelstahl im Raum steigern sich in ihrer Eindringlichkeit zu einer intensiven Erfahrung. Ocean Music wird während der regulären Öffnungszeiten von 12 – 18 Uhr kontinuierlich als Sound-Installation zu erleben sein.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Pinakothek der Moderne statt, die vom 25. bis zum 30. Juli „Ocean Music“ im historischen Türkentor im Kunstareal in München – wo sich Walter De Marias „Large Red Sphere“ befindet – als temporäre Musikintervention präsentiert.